Wofür doch eine Wäscheklammer alles gut ist!
Es ist Pausenzeit und alle Kinder strömen aus dem Klassenzimmer. Ottilie steht mitten in dem wilden Kinderwirbelwind, der gerade zur großen Pause durch das Treppenhaus zum Pausenhof pustet. Da kann es einem Schulclown schon mal ganz schön wirr im Kopf werden, wenn 100 Schüler an ihr vorbeiflitzen und weil Otti ein klein wenig Sicherheit in all dem Gewühl braucht, klemmt sie sich schnell mit einer Wäscheklammer an dem T-Shirt von Renè fest. „So, jetzt hänge ich an Dir dran und kann nicht mehr verloren gehen, kannst du mal auf mich aufpassen?“ Rene guckt im ersten Moment verdutzt und will entkommen, doch dann sieht er die ein klein wenig neidischen Blicke seine Mitschüler*innen. Stolz bringt er sein Anhängsel Ottilie vorsichtig bis in den Pausenhof hinunter.
Hier staunen die anderen Kinder natürlich nicht schlecht, das Rene jetzt eine Freundin hat, die ihm gar nicht mehr von der Seite weichen kann. Ottilie ist einfach festgeklebt. Keck grinsend fragt Ottilie gleich den nächsten Jungen: „Willst du vielleicht auch mal mit mir gehen?“ Die Mädels grinsen, so etwas sagt man doch nur, wenn man verliebt ist – Ohje, jetzt muss die Liebe gleich an alle verteilt werden und so will jeder einmal von Otti angeklemmt werden.
Jetzt wird erst einmal ausprobiert, was ein Clown so alles mit sich machen lässt. Es wird balanciert über den Schwebebalken, gesprungen über die Steine, ein Hindernislauf durch die stehenden Kinder organisiert. Otti klemmt immer mal wieder an einem anderen Kind. Inzwischen hat sich eine richtige Kinderschlange gebildet, alle kleben an dem Hemd vom Vorgänger fest und jeder darf einmal der Kopf der Schlange sein. So lange bis das die Pause vorbei ist. Schade das die Pause schon vorbei ist.
„Nächste Woche“, so verspricht Ottilie, „packe ich mir wieder meine Wäscheklammer ein, oder vielleicht ist es dann doch eine andere Überraschung die in meiner großen Hosentasche steckt!“