Soziales Lernen als Erziehungskonzept
Das soziale Klima bildet die sozialpsychologische Interaktion in Gruppen, in Familien, in Unternehmen und in öffentlichen Einrichtungen ab. Innerhalb der Schule bestimmt es das gemeinsame Leben und Lernen im Alltag.
Der Leitgedanke der Sertürner-Schule – „Miteinander leben und lernen“ – bringt dies nicht nur zum Ausdruck, sondern er fokussiert auch die beständige Arbeit an der Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung unseres sozialen Klimas.
Unser Ziel ist das Wohlbefinden aller, um miteinander und durcheinander zu leben, zu wachsen und uns zu entwickeln.
Wo das Wohlbefinden gegeben ist,
- identifizieren sich alle Beteiligten stärker mit der gemeinsamen Arbeit,
- unterstützen die Lehrer die Schüler aktiv,
- kooperieren die Schüler mit den Lehrern,
- überwiegt die Zufriedenheit unter den Kollegen,
- unterstützen sich die Schüler und Schülerinnen gegenseitig,
- verfügen alle über größere Möglichkeiten zur Konfliktlösung[1].
Die zugrunde gelegte Voraussetzung des gegenseitigen Respekts ist in der Einleitung des 2012 formulierten Erziehungskonzepts festgehalten und gilt selbstverständlich weiter für das vorliegende Konzept:
Den Schülern und Schülerinnen werden Normen und Werte vermittelt, die ihnen helfen, die Vielfalt von gesellschaftlichen Einflüssen und unterschiedlichen Erfahrungen angemessen beurteilen zu können und so einen selbstverantworteten Weg zu wählen und zu gehen. Eine solche norm- und wertorientierte Grundhaltung erwächst aus dem gelebten Vorbild, aus gegenseitigem Respekt und Achtung, aus Vertrauen und Zuneigung.
Unser Wertekanon, in den Leitzielen formuliert, setzt gleichrangige Schwerpunkte in den Bereichen
- Selbstständigkeit
- Teamfähigkeit
- Leistungsbereitschaft
- Empathiefähigkeit
- Konfliktfähigkeit
- Urteils- und Entscheidungsfähigkeit
- Loyalität gegen Gesellschaft und Staat
Diese Kompetenzen sollen bei jedem einzelnen Schüler und jeder einzelnen Schülerin ein Wertebewusstsein entstehen lassen, das sie zu verantwortungsvoll handelnden Erwachsenen heranwachsen lässt. Die erstrebten Kompetenzen wiederum legen unsere Handlungsziele fest. Denn im Übergang von Kindheit – Jugend – frühes Erwachsenenalter sollen unsere Regeln im Schulalltag den Schülern und Schülerinnen solche Art von Orientierung bieten, die
- für die fortdauernde aktive Bewahrung des Schulfriedens als Basis unseres sozialen Klimas sowie
- für eindeutiges Handeln bei Verletzung des Schulfriedens und des sozialen Klimas
wichtig, wesentlich und allen erkennbar ist.
Präventive Maßnahmen können und sollen dabei tagtäglich erzieherische Unterstützung für alle geben.
Den Lehrkräften und Pädagogen ist dies als Orientierungsrahmen bewusst, sodass sie die Maßnahmen für
- die Schüler und Schülerinnen
- die Kollegen und Kolleginnen
- die Eltern und Erziehungsberechtigten
verlässlich handhaben, vorleben und im Schulalltag anwenden. Sie bekräftigen das in der Selbstverpflichtung zur Einhaltung des Verhaltenskodex. (Erziehungsvereinbarungen)
Pädagogische Maßnahmen regeln Fälle von Verstößen gegen die allgemeine Schulordnung sowie gegen die Klassenordnung.
Dies betrifft
- physische Gewalt,
- verbale Gewalt,
- Störungen des Unterrichts,
- Verstöße gegen Verhaltensregeln.
Allen Lehrenden, Pädagogen und Mitarbeitern der Sertürner-Schule ist es wichtig, dass jegliche Konsequenzen aus Störungen des Schulfriedens und des sozialen Klimas stets die Achtung vor der Persönlichkeit des Schülers oder der Schülerin in der Weise aufrechterhalten, dass er oder sie sich dessen jederzeit gewahr sein kann.
Die Sertürner-Schule entwickelt sich seit 2015 (Zusammenlegung von drei Paderborner Stadtteilschulen Lernen unter dem Dach der Sertürner-Schule) fortlaufend von einer Stadtteilschule zur Förderschule mit einem weitem Einzugsgebiet. Schüler und Schülerinnen mit unterschiedlicher nationaler und kultureller Herkunft nehmen nach wie vor an Unterricht und gemeinsamen Aktivitäten teil. Viele von ihnen kommen aus einem belasteten Umfeld. Deshalb sind in unserem Leitgedanken auch Offenheit und Toleranz mit einbegriffen, um dahin zu kommen, dass sich unsere Schüler und Schülerinnen zu toleranten, teamfähigen, friedfertigen und verantwortungsbereiten Mitgliedern der Gesellschaft entwickeln.
Denn wir leben und lernen miteinander.